
Mindy Louat
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Der US-amerikanische Pharmakonzern Pfizer ist seit Jahrzehnten ein führender Akteur in der Arzneimittel- und Impfstoffentwicklung. Bekannt wurde das Unternehmen insbesondere durch die schnelle Entwicklung eines COVID-19-Impfstoffs, der weltweit Millionen von Menschen vor dem Coronavirus schützte. Neben dem Impfstoff bietet Pfizer eine breite Palette an Medikamenten gegen Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebs, Immunologie und seltene Krankheiten an. Das Unternehmen investiert stark in Forschung & Entwicklung, arbeitet mit akademischen Einrichtungen zusammen und betreibt zahlreiche Produktionsstätten weltweit. Trotz einiger Kontroversen bleibt Pfizer ein zentraler Player im globalen Gesundheitssektor.
Wachstumshormon (GH), auch Somatotropin genannt, ist ein Peptidhormon, das in der Hypophyse produziert wird. Es spielt eine zentrale Rolle bei der Regulierung des Wachstums und Stoffwechsels von Körperzellen, insbesondere im Zusammenhang mit Knochen- und Muskelentwicklung sowie der Lipid- und Glukosemetabolismus.
Struktur und Synthese
GH besteht aus 191 Aminosäuren und hat ein charakteristisches Tetra-helix-Molekül. Die Synthese beginnt in den Somatotropen Zellen der Hypophyse, wo GH zunächst als Vorhormon proGH mit einer zusätzlichen Vorstufe (N-Terminal-Signalpeptide) gebildet wird. Durch intrazelluläre Enzyme wird das Signalpeptid abgespalten und ein reifes 22-kDa-Molekül entsteht, das in den Blutkreislauf freigesetzt wird. Die Freisetzung von GH erfolgt nach einem biphasischen Rhythmus: Ein kurzer, stark ausgeprägter Spitzenwert am Morgen (Somatotropin-Ausschüttungsspitze) und eine kontinuierliche Basisfreisetzung während des Tages.
Regulation der Ausschüttung
Die Ausschüttung von GH wird durch mehrere neurohormonale Faktoren gesteuert. Die Hypothalamushormone Wachstumshormon-Freisetzendes Hormon (GHRH) sowie Somatostatin wirken als Erregungs- bzw. Hemmstoff. Zusätzlich modulieren Nervenimpulse, körperliche Aktivität und Schlafschwierigkeiten die GH-Sekretion. Ein niedriger Blutzuckerspiegel erhöht GHRH-Freisetzung, während hohe Glukosewerte die Ausschüttung hemmen. Stresshormone wie Cortisol und Adrenalin haben ebenfalls hemmende Effekte.
Wirkungsmechanismen
GH wirkt direkt auf Zellen, die den GH-Rezeptor besitzen, und aktiviert intrazelluläre Signalwege, insbesondere das JAK-STAT-System. Durch diese Aktivierung wird die Expression von Genen gesteigert, die an der Zellproliferation, Proteinsynthese und dem Lipolytischen Prozess beteiligt sind. Darüber hinaus stimuliert GH indirekt die Produktion des Insulinähnlichen Wachstumsfaktors 1 (IGF-1) in Leber und Geweben. IGF-1 ist ein entscheidender Mediator der anabolen Effekte von GH, einschließlich Knochenwachstum, Muskelhypertrophie und Zellreparatur.
Klinische Anwendungen
In der Medizin wird GH primär zur Behandlung von Wachstumsdepression bei Kindern eingesetzt, die durch genetische Mutationen im GH-System oder Hypophysenfehlfunktionen verursacht sind. Bei Erwachsenen kann eine GH-Therapie bei seltenen Erkrankungen wie Akromegalie (übermäßige GH-Produktion) kontraindiziert sein, jedoch gibt es auch therapeutische Anwendungen zur Verbesserung der Körperzusammensetzung, des Stoffwechsels und der körperlichen Leistungsfähigkeit in bestimmten Kontexten.
Nebenwirkungen und Risiken
Eine Überdosierung von GH kann zu Ödemen, Gelenkschmerzen, Insulinresistenz und einer erhöhten Gefahr für bestimmte Tumore führen. Langfristige Therapie muss daher sorgfältig überwacht werden. Neben dem metabolischen Risiko ist die mögliche Entwicklung von Diabetes mellitus ein bedeutendes Problem bei übermäßiger GH-Exposition.
Diagnostik
Zur Beurteilung der GH-Sphäre werden Bluttests wie die Messung des IGF-1-Spiegels, Stimulationstests mit GHRH oder Somatostatin-Antagonisten sowie bildgebende Verfahren der Hypophyse eingesetzt. Die Kombination dieser Methoden ermöglicht eine präzise Diagnose von Unter- bzw. Überfunktion.
Zusammenfassung
Das Wachstumshormon ist ein komplexes Peptidhormon mit weitreichenden Auswirkungen auf das menschliche Wachstum, den Stoffwechsel und die Zellregulation. Seine Synthese, Regulation und Wirkung sind eng miteinander verflochten, was sowohl therapeutische Chancen als auch Risiken eröffnet. Ein tiefes Verständnis der biochemischen und physiologischen Mechanismen ist entscheidend für die sichere und effektive Anwendung von GH in der klinischen Praxis.